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Negativzinsen verursachen Millionenverluste für deutsche Rentenversicherung

  • isi310
  • 20. Dez. 2023
  • 1 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 5. Feb. 2024


Negativzinsen sind nicht nur für private Sparer eine Belastung, sondern auch die Ursache für Millionenverluste für deutsche Rentenversicherung, die erhebliche Verluste hinnehmen muss. Im aktuellen Jahr belaufen sich diese Verluste laut Jahresbericht der Rentenversicherung auf 150 Millionen Euro, und für 2022 wird ein weiterer Verlust von 154 Millionen Euro erwartet.


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Insgesamt summiert sich der Verlust über zwei Jahre auf mehr als 300 Millionen Euro. Dieser finanzielle Verlust resultiert daraus, dass die Rentenversicherung gesetzlich nicht in der Lage ist, am Kapitalmarkt zu investieren und somit den Negativzinsen ausgesetzt ist. Gleichzeitig muss sie eine Nachhaltigkeitsrücklage bilden, um in wirtschaftlich schlechteren Zeiten die Rentenzahlungen sicherstellen zu können. 

Die Nachhaltigkeitsrücklage, die sich aktuell auf etwa 37 Milliarden Euro beläuft, wird bei der Europäischen Zentralbank (EZB) hinterlegt. Da die EZB seit Juni 2014 Negativzinsen erhebt, muss die Rentenversicherung für ihre Einlagen bezahlen, statt Zinsen zu erhalten. 


Laut Jahresbericht der Deutschen Rentenversicherung wird der Verlust durch Negativzinsen unter „Vermögenserträge“ aufgeführt: minus 150 Millionen Euro für das laufende Jahr, minus 154 Millionen Euro für 2022 und minus 67 Millionen Euro für 2023. Erst ab 2024 rechnet die Deutsche Rentenversicherung wieder mit positiven Erträgen. 


Eine mögliche Alternative, die von der Bundesbank vorgeschlagen wird, ist die Anlage in den Kapitalmärkten, um Negativzinsen zu vermeiden und stattdessen von Renditen zu profitieren. Allerdings darf die Deutsche Rentenversicherung aufgrund der geltenden Regeln diese Option nicht nutzen. 


Die Regierung der Ampelkoalition plant jedoch Änderungen, um der Rentenversicherung die Anlage ihrer Reserven am Kapitalmarkt zu ermöglichen. Im Koalitionsvertrag wird dies angesprochen, ein genauer Zeitpunkt für die Umsetzung wird jedoch nicht genannt. Daher muss die Rentenversicherung vorerst weiter mit der Zahlung von Negativzinsen rechnen. 


Die Ausgaben für Minuszinsen machen zwar nur einen Bruchteil der Gesamtausgaben aus, jedoch verringert der Millionenverlust die verfügbaren Mittel für Rentenzahlungen, was die Finanzierungsprobleme des Systems verschärft. Dies hat bereits Konsequenzen für die geplante Rentenerhöhung 2022, die nun deutlich geringer ausfallen wird – im Westen Deutschlands um etwa 15 Prozent und im Osten um etwa 13,5 Prozent weniger als geplant. 


Die Deutsche Rentenversicherung finanziert sich überwiegend aus Rentenbeiträgen, die fast vollständig für Rentenzahlungen verwendet werden. Um die Finanzierungslücke zu schließen, werden Bundeszuschüsse eingesetzt, die bis 2025 auf über 94 Milliarden Euro ansteigen sollen. Als Lösung wird ein Einstieg in die sogenannte gesetzliche Aktienrente erwogen, bei der ein Teil der Beiträge am Kapitalmarkt angelegt wird. Ein Fonds, der unabhängig und global investiert, soll hierfür eingerichtet werden. 

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