Deutsche Kreditwirtschaft warnt vor Einkommensgrenzen bei Wohnungskrediten
- isi310
- 18. Jan. 2024
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Aktualisiert: 1. Feb. 2024

Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) hat in einem Schreiben an Bundesfinanzminister Christian Lindner vor möglichen Einkommensgrenzen bei Wohnungskrediten gewarnt. Dieser Vorschlag, der die Grundlage für ein Gesetz zur Einführung von einkommensabhängigen Grenzen durch die BaFin schaffen könnte, stößt auf Bedenken seitens der DK. Die Baubranche, insbesondere der Wohnungsbau, bleibt hinter den Zielvorgaben der Bundesregierung zurück, was die Situation verschärft.
Laut Informationen des Handelsblatts aus dem nichtöffentlichen Schreiben betont die DK, dass die Einführung solcher Maßnahmen in einer Zeit, in der es bereits an rund 700.000 Wohnungen mangelt und der Wohnungsbau stagniert, ein falsches politisches Signal sei. Die seit Jahresbeginn erteilten Wohnimmobiliendarlehenszusagen liegen etwa 40 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die DK warnt davor, dass ein solches Vorhaben unnötig stark in die Geschäftstätigkeit und Managementkompetenz von Banken und Sparkassen eingreifen würde. Dies könnte zu einer erhöhten Verunsicherung im Wohnimmobilienmarkt führen.
Die Bundesregierung plant im Rahmen des Koalitionsvertrags, der Finanzaufsicht (BaFin) die Möglichkeit zu geben, das Verhältnis der Gesamtverschuldung zum Einkommen von Neukreditnehmern sowie das Verhältnis des Schuldendienstes zum Einkommen zu begrenzen. Die DK kritisiert diese Pläne in ihrem Schreiben und weist darauf hin, dass sie ohne Not in die Geschäftstätigkeit der Banken eingreifen würden.
Trotz Drucks seitens der Koalitionsfraktionen betont das Finanzministerium, dass die Anwendung solcher Instrumente derzeit nicht zur Debatte steht. Die Deutsche Kreditwirtschaft weist zudem darauf hin, dass es bereits weitreichende Neuerungen im Bereich der Wohnimmobilienfinanzierung gibt, einschließlich eines zusätzlichen Kapitalpuffers von 2,75 Prozent, der seit Februar letzten Jahres in Deutschland für solche Darlehen gilt.
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